Schallschutz im Wohnungsbau
Der Schallschutz hat für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen eine große Bedeutung. Da durch die moderne Technik heute mehr Lärm erzeugt wird, kommen den baulichen Maßnahmen zum Schutz gegen störenden Schall, sowohl von außen als auch von fremden Räumen, eine große Bedeutung zu. Bei richtiger Ausführung ist man in der Lage, den störenden Schall ausreichend zu mindern. Dies trifft besonders auf den Wohnungsbau zu, da die Wohnung zur Entspannung und zum Ausruhen dient.
Die erforderlichen baulichen Maßnahmen müssen bereits in der Planung mit einbezogen werden, da sie später nicht mehr oder nur mit enormen Mehraufwand möglich sind (z.B. ein- oder zweischalige Reihenhaustrennwand). Ein mangelhafter Schallschutz entsteht oft aus Unkenntnis der schalltechnischen Eigenschaften von Baustoffen. Um einen guten Schallschutz für ein Haus zu erreichen sollte bereits bei der Entwurfsplanung folgendes beachtet werden:
- Klären welcher Schallschutz im Detail erzielt werden soll, dazu Luftschalldämmmaße der Bauteile und Normtrittschallpegel vereinbaren.
- Bei der Grundrissanordnung darauf achten laute und ruhige Räume so anordnen, dass sie durch Pufferräume getrennt sind.
- Bauart: massive, schwere Bauweise oder leichte Montagebauweise
- Festlegung der trennenden Bauteile sowie der flankierenden Bauteile (Schalllängsleitung beeinflusst wesentlich den erreichbaren Schallschutz).
- Installationen (Armaturen und Leitungen) nur in schweren Wänden m’ 220 kg/m²
- Anordnung und Einbau von technischen Gebäudeausrüstungen (Aufzug, Heizung, Abwurfschacht, Installationsschacht).
Es müssen also zahlreiche Einzelmaßnahmen mit gegenseitigem Einfluss berücksichtigt werden.
Luft- und Körperschall
Die Bauakustik befasst sich mit Luft- und Körperschall. Luftschall ist der Schall, der sich in der Luft ausbreitet und dann indirekt die raumbegrenzenden Bauteile in Schwingungen versetzt. Diese versetzen wiederum die Luft in den Nachbarräumen in Schwingungen, was für den Mensch dann als Luftschall hörbar ist. Luftschall entsteht durch Sprechen, Musizieren, Radio, Verkehr usw ...
Von Körperschall spricht man, wenn Bauteile wie Wände und Decken direkt in Schwingung versetzt werden. Dies geschieht durch Schließen von Türen, Klosettspülung, Waschmaschine, aber besonders durch das Begehen von Decken. Wird eine Decke durch den Fußauftritt in Schwingung versetzt, so spricht man von Trittschall. Trittschall als besondere Form des Körperschalls ist die störendste Form der direkten Schallübertragung.
Der Luftschallschutz von Wänden und Decken wird durch das Luftschalldämm-Maß R angegeben. Dabei unterscheidet man das Labor – Schalldämm – Maß R (Messung im Prüfstand ohne bauüblichen Nebenwege) und das Bau – Schalldämm – Maß R’ (Messung am Bau oder im Prüfstand mit den bauüblichen Schallnebenwegen).
Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2007