Hanf-Baustoff für eine Zukunft mit Zukunft
Die Symbiose der ältesten Kulturpflanze der Menschheit (Hanf) mit einem der ältesten und bewährtesten Baumaterials (Naturkalk) ergibt den Baustoff für eine gute Zukunft.
Hanf ist seit der Steinzeit in China und Ägypten bekannt und war bereits vor 10.000 Jahren eine göttliche Pflanze die Nahrung, Kleidung, Fischernetze und Lampenöl lieferte. Auch die Anwendung in der Medizin reicht weit in die Vergangenheit zurück. In Europa dokumentieren über 5500 Jahre alte Funde, dass sich Griechen und Ägypter mit Textilien aus Hanf kleideten. Im Mittelalter entwickelten sich Hanf und Flachs zu nicht mehr wegzudenkenden Rohstoffen. Sie wurden für die Herstellung von Papier, Seilen, Segeltüchern und Säcken verwendet. Die Gutenberg-Bibel ist auf Hanfpapier gedruckt, die erste Levis Jeans war eine Hanfjeans.
Hanf zählt zu den am höchsten entwickelten Pflanzen dieser Erde, gehört botanisch wie der Hopfen zur Familie der Maulbeerbaumgewächse (Cannabaceae). Cannabis sativa ist eine einjährige, zweihäusige, windbestäubende Pflanze mit einer kräftigen Pfahlwurzel. Die Wuchshöhe kann bis zu vier Meter innerhalb 100 Tagen erreichen. Sie nutzt die gebotene Sonnenenergie sehr effektiv und gedeiht so in fast allen Klimazonen und auf fast allen Böden. Hanf reinigt, regeneriert und stärkt die Böden, ist weitestgehend resistent gegen Schädlinge jeder Art und ist somit prädestiniert für einen pestizidfreien Anbau. Durch sein schnelles Wachstum und dichtes Blattwerk ist Hanf ein ausgezeichneter Unkrautunterdrücker.
Der durchschnittliche Hektarertrag liegt bei 3 – 5 Tonnen Fasern/Holz, gleichzeitig bei 800 – 1200 kg Samen.
Die EU will mit dem nearly zero energy building ab 2020 bei jedem Bau die Produktion und Entsorgung der Materialien miteinberechnen, in Skandinavischen Ländern ist dies heute schon so. Mit Hanf Kalk werden wir dem heute schon gerecht und fördern eine enkeltaugliche Zukunft. Produziert werden Hanfsteine, Hanfnaturbeton und Hanfputze.
Für das Baumaterial wird das Holz des Stängels verwendet, der letzte Abfall. Durch das schnelle Wachstum der Pflanze hat das Holz hervorragende dämmende Eigenschaften und einen hohen Siliziumgehalt welcher sich perfekt mit Kalk ergänzt. Mit Hanfsteinen kann man bauen ohne zu dämmen (40 cm = U-Wert 0,17). Hanf-Kalk dämmt die Wärme, speichert und reflektiert sie. Gleichzeitigt dämmt es Schall und reguliert die Raumakustik. Durch die monolithische Bauweise, die Unempfindlichkeit gegen Feuchte, die Abwesenheit von Eisen und die immer selben 2 Materialien (Kalk+Hanf) hält das Bauwerk einerseits für viele Generationen, weiters kann das Material komplett wieder als Baumaterial wiederverwendet werden. Es entsteht ein natürlicher Kreislauf ohne Abfall (cradle to cradle).
Das Material hat die Fähigkeit innerhalb einer Minute das 4-fache vom Eigengewicht an Feuchtigkeit aufzunehmen und gleichzeitig wieder abzugeben. Hanfsteine dämmen auch in feuchtem Zustand. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit im Haus reguliert, durch die Ionisierung Gerüche neutralisiert und durch den Kalk gereinigt. Ergebnis ist eine reine Raumluft, eines der großen Fundamente unsrer Gesundheit (Atem: Atman bzw. Atma (Sanskrit, n., आत्मन्, ātman, urspr.: Lebenshauch, Atem). Hanf-Kalk brennt nicht, ist Ungeziefer- und Nagetier resistent, Schimmel unterbindend.
Heutzutage wird immer wieder von der Reduktion von Treibhausgasen gemahnt, durch das energetische Sanieren sollen dieses reduziert werden. In Wahrheit stoßen die meisten Dämm-Materialien aber bei Produktion und Entsorgung mehr CO² an die Atmosphäre aus als effektiv gespart wird. Hanfsteine sind CO² negativ (minus 90 %) und leisten dadurch tatsächlich einen Beitrag an unseren Planeten. Die Materialien sind allesamt lokal vom Alpenraum mit kurzen Transportwegen, in der Achse Schweiz-Südtirol-Österreich ist eine 360 Grad Verarbeitung von Hanf entstanden. Schönthaler produziert Hanfsteine, Röfix Hanfputze, Alpenpioniere und Ecopassion produzieren Lebensmittel, Glärnischtextil produziert Textilien und bereitet den Rohstoff für das Baumaterial vor. Kreislaufwirtschaft.
Hanf deckt Grundbedürfnisse
Ernährung – Wohnen – Bekleiden – Wohlbefinden
Insgesamt kann man aus Hanf an die 50.000 Produkte herstellen. Sie war deshalb der Industrielobby schon immer ein Dorn im Auge weil man die Pflanze nicht patentieren oder manipulieren kann.
Aus den Blüten und Blättern werden Kosmetik, Tee, Medizin, Bier und andere Lebensmittel hergestellt. Zahllose Studien und Erfahrungsberichte schreiben von der vielfältigen Wirkung dieser Medizin.
Multitalent
- Wärmedämmung, Wärmespeicher, Wärmereflektion
- Schalldämmung, Akustikregulation
- Dämmt auch in feuchtem Zustand
- Nicht brennbar
- Luftfeuchtigkeitsregulation
- Luftionisation
- Schimmel unterbindend
- Nagetier-, Ungeziefer resistent
- CO² negativ, 100% Natur ohne Kompromisse
- 100 % kompostier- oder wieder verwendbar
Aus den Samen wird ein Öl gepresst, worin sich die Omega 3-6-9 Säuren in optimalster Zusammensetzung finden wie sie unser Körper am besten aufnehmen kann. Das Öl der Hanfnuss besteht aus über 80 Prozent mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Für ein feines Hautbild, ein starkes Her und geöltes Hirn.
Langlebigkeit und Einfachheit
- Monolithische Bauweise - keine zusätzliche Dämmung notwendig
- Wenig verschiedene Materialien, keine Additive
- Bindemittel Naturkalk (siehe römisches Reich: Brücken, Paläste, usw.)
Die Samen enthalten alle 9 essentiellen Aminosäuren, sind reich an Vitaminen und Mineralien. Das Maximum. Proteine sind hier in voller Ladung enthalten. Sie sind Bausteine der Zellbildung und fördern den Muskelaufbau.
Aus den Samen und dem Mehl werden Mehlspeisen produziert, Müsli, Snacks und vieles Mehr.
Aus der Faser werden Textilien produziert, Seile, Dichtungen für Hydrauliker, die Auto- und Flugzeugindustrie. Die Hanffaser ist die stärkste Pflanzenfaser der Welt, ist antibakteriell und nimmt nur sehr wenig Feuchtigkeit auf – und gibt diese rasch wieder ab. Schweißgeruch wird so lange unterdrückt.
Viele Anwendungsmöglichkeiten:
- Neubau, Außenwände
- Sanierung – Innendämmung
- Sanierung – Außendämmung
- Dachdämmung
- Trennwände
- Unterböden
- Schüttungen
- Putzsystem
Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2019