Duschen – die schnelle und günstige Alternative zum Baden
Am Morgen muss es meist schnell gehen. Wenige Minuten unter der Dusche reinigen den Körper – und sorgen für anhaltende Frische. Neben Zeit kann dabei, verglichen mit einem Vollbad, auch Wasser und Energie gespart werden. Außerdem beansprucht eine Duschkabine nur recht wenig Platz.
In vielen Wohnungen wird heute, nicht zuletzt aufgrund des knappen Platzes, auf den Einbau von Badewannen ganz verzichtet. Andererseits erleben die luxuriösen Varianten im Zuge des anhaltenden Wellness-Trends eine wahre Renaissance. Vielfach werden auch sowohl Duschkabine als auch Badewanne vorgesehen. Denn das eine schließt das andere ja nicht aus – und im Verwendungszweck gibt es doch große Unterschiede.
Badewannen, die es heute in vielen Größen und Ausführungen gibt, bieten vor allem Ruhe. In sie taucht man ein, um sich – umhüllt von wohltuenden Düften - zu entspannen. Der ursprüngliche Zweck, den Körper zu reinigen, erhält dabei also einen neuen Sinn. Im Mittelpunkt steht nicht mehr die Hygiene, vielmehr gibt man sich dem Genuss und Luxus hin. Munter macht diese besondere „Zeremonie“ meistens nicht... eher schläfrig.
Anders das Duschen. Dieses dient auf andere Weise dem körperlichen Wohlbefinden. Früh morgens, wenn die Zeit knapp ist, muntern sie auf – für viele Menschen beginnt mit einer Wechseldusche schwungvoll der Tag. Die Durchblutung wird angeregt, der Kreislauf kommt auf Trab... und das Immunsystem wird durch die kalten und warmen Reize gestärkt, was eine niedrigere Anfälligkeit für Erkältungen zur Folge hat.
Eine Duschkabine, die nicht immer nur rechteckig sein muss, kann auf nicht einmal einem Quadratmeter Fläche ihren Platz im Badezimmer finden. In Zeiten steigender Energiekosten und einer hohen Sensibilität hinsichtlich des Wasserverbrauchs kann aber vor allem die Ersparnis als Argument für das Duschen genannt werden: Drei Minuten unter der Brause „kosten“, verglichen mit einem Vollbad, lediglich ein Drittel.
Die Kombination aus Seitenwand und Tür ist als so genannte Eckdusche heute wohl der gängigste Typ. In engen Badezimmern werden häufig Duschkabinen mit Eckeinstieg verwendet – oder Viertelkreis- bzw. Fünfeck-Duschkabinen. Angeboten werden auch Lösungen für Nischen – diese werden in der Regel mit einer Tür bzw. einem festen Standteil samt Tür ausgestattet. Für größere Badezimmer eignen sich Halbkreisduschen oder U-Duschkabinen. Oder auch eine so genannte offene Walk-In-Duschzone – der Weg zum Duschbereich ist (ohne Tür) frei begehbar, wobei das Badezimmer doch vor Spritzwasser geschützt bleibt.
Auch Dampfduschen können im weiteren Sinne als Duschkabinen verstanden werden – bei solchen Komplettlösungen sind die Duscharmaturen, die Duschwanne und sämtliche Zusatzfunktionen (wie Dampf- und Lichttherapie) in einem Produkt vereint. Eine Dampfdusche sollte bereits bei der Planung des Badezimmers und der entsprechenden Installationen berücksichtigt werden – ist dieses erst einmal gefliest, dann lässt sich eine Montage nur noch mit sehr großem Aufwand durchführen. Apropos: Wendet man sich an Fachleute, dann umgeht man das Risiko von hohen Kosten, die durch falsches Messen oder fehlerhaftes Montieren entstehen.
Wegweiser für den Kauf einer modernen Duschkabine
Welche Arten von Duschkabinen gibt es?
Für nahezu jede Raumsituation gibt es heute die richtige Dusche. Der Grundriss der Kabine muss dabei nicht unbedingt quadratisch sein – es gibt Lösungen in allen nur erdenklichen Formen. Auf Vorhänge wird heute aus praktischen und hygienischen Gründen weitgehend verzichtet – die milchigen oder durchsichtigen Wandelemente der Dusche werden heute entweder aus Kunststoff oder Glas gefertigt. In den Duschbereich gelangt man wahlweise über eine Falt-, eine Schiebe- oder eine Pendeltür – bei so genannten Walk-In-Duschen ist gar keine Tür, sondern ein offener Zugang vorgesehen. Duschen werden sehr oft in Ecken oder Nischen platziert.
Was sollte man bei der Auswahl bedenken?
Einschränkend ist einerseits die Größe des Raumes – und andererseits die Form. Bauliche Besonderheiten können es nötig machen, so genannte Pendeltüren einzusetzen. Also solche, die sowohl nach innen als auch nach außen geöffnet werden können. Auf diese Weise wird Platz gespart. Heizkörper, Schränke, WC oder Waschbecken können das Öffnen der Duschtür einschränken – es gibt die Möglichkeit, solche mit feststehenden seitlichen Nebenteilen oder Drehpunkttüren zu verwenden. Ganz besonders platzsparend sind hingegen Falttüren; die können komplett an die Wand „eingeklappt“ werden. Dreiteilige Schiebetüren haben gegenüber der zweiteiligen Variante den Vorteil eines breiteren Einstieges.
Und worauf sollte beim Glas geachtet werden?
Alle am Markt erhältlichen Glasduschen müssen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen mit so genanntem Einscheiben-Sicherheitsglas ausgestattet sind – denn niemand möchte, dass die Scheibe bei einer Beschädigung in viele kleine, gefährliche Teile zerspringt. Dieses wird in der Regel mit 5, 6, 8 und 10 Millimeter Glasstärke angeboten. Preisgünstige kleine Kabinen mit 5 Millimetern erfüllen bereits ihre Funktion - und sind durchaus empfehlenswert. Größere Türen und ganze Glaswände sollten jedoch mit einer Mindestglasstärke von 6 Millimeter aufweisen. Dickere Gläser sind infolge der höheren Materialintensität teurer, machen aber beim Gebrauch den solideren Eindruck. Beim Einsatz von 10 Millimetern kann bei bestimmten Modellen sogar auf die Halte-Stabilisatoren verzichtet werden.
Worauf sollte man beim Kauf noch Wert legen?
Man sollte sich auch die verwendeten Scharniere und die Profile genau anschauen: Hochwertige Scharniere (und auch die Halter) sollten aus massivem Messing hergestellt und solide verchromt sein. Vom Einsatz von Druckgussteilen kann nur abgeraten werden - diese können leicht brechen. Profile aus Aluminium sollten eloxiert bzw. farbig pulverbeschichtet werden. Wichtig ist die richtige Reinigung dieser Oberflächen, damit langfristige Freude garantiert ist. Die Gelenke der Profile sollten mit so genannten POM-Lagern versehen sein - diese sind sehr abriebfest und ermöglichen einen langen Gebrauch. Durch den Einsatz von Duschtüren mit Hebe-Senkmechanismus werden die unteren Wasserabweiser wie Dichtleisten geschont.
Welche Kabinen lassen sich einfach reinigen?
Duschkabinen sind ja in vollgerahmter, teilgerahmter oder rahmenloser Ausführung erhältlich. Je mehr Ecken und Kanten da sind, umso pflegeintensiver ist das Produkt. Vor allem bei vollgerahmten Schiebetüren lagern sich recht rasch Kalk- oder Schmutzpartikel in den schwer zugänglichen Profilen ab – das macht das Reinigen schwierig. Rahmenlose Kabinen haben meist eher filigrane Punkthalter und Scharniere, die einfach zu putzen sind. Moderne Glaswände, an denen mit dem Wasser auch Schmutz- und Kalkpartikel abperlen, sind ideal – die entsprechenden „Beschichtungen“ sind entweder eigens aufgetragen, chemisch eingesiegelt oder eingebrannt.
Von welchen Produkten sollte man Abstand nehmen?
Ein Argument beim Kauf sollte u.a. die Garantiezeit sein. Man sollte sich auch gut überlegen, ob eine Duschkabine mit satinierten oder verspiegelten Außenwänden erworben wird: Auf diesen werden Verschmutzungen zwar weniger wahrgenommen, was der Hygiene dann aber nicht wirklich zuträglich ist... Außerdem nehmen sie, wenn nicht transparent, gerade in kleinen Badezimmern etwas von der Leichtigkeit dieses Bereiches. Wer auf Kunststoff und nicht auf echtes Glas setzt, der sollte wissen: Die entsprechende Oberfläche ist sehr kratzempfindlich. Zudem können statische Aufladungen zu mehr Anhaftungen führen. Eben aus diesem Grund werden Kunststoffgläser meist im Tropfendesign angeboten – um Kratzer und Schmutz zu „kaschieren“.
Wieviel Platz brauche ich für eine Dusche?
Dies ist einerseits von der Größe des Badezimmers abhängig. Und andererseits auch vom Grundriss – und der entsprechenden Planung. In der Regel sind Duschbereiche von 90 mal 90 Zentimetern ausreichend. Es können aber auch 75 mal 75 Zentimeter verwirklicht werden. Weniger sollte nicht sein; nach oben gibt es hingegen kaum Grenzen... Standardmaße gibt es teilweise bis zu 120 mal 160 Zentimeter. Große, freie Duschbereiche in außergewöhnlicher Form bedürfen in der Regel einer Sonderanfertigung – des Bodenbereiches und auch der Wände bzw. Türen. Bei kleineren Ausführungen werden hingegen meist vorgefertigte Duschwannen (Duschtassen) und -elemente verwendet. Die Fliesen müssen übrigens nicht unbedingt direkt an die Mauer – es gibt auch Fertig-Duschkabinen mit Wandteilen, die gefliest werden können.
Tipp
Auf welche Maße beim Kauf einer Duschkabine geachtet werden sollte!
Ist-Maß, Nenn-Maß, Wanneneinbau-Maß, Einrück-Maß, Höhen-Maß...? Darüber sollte man genau informiert sein, wenn eine Duschkabine ausgewählt wird. Diese soll ja schließlich „passen“!
Die Kabine muss selbstverständlich auf die Duschwanne passen, wenn diese schon da ist. Diesbezüglich müssen die Ist-Maße ermittelt werden: Bei eckigen Formaten wird die Länge bzw. die Breite von der gefliesten Wand bis zur Außenkante der Duschwanne gemessen. Diese Maße werden mit den Wanneneinbaumaßen des Herstellers verglichen. Stimmen sie mit dem angegebenen Intervall überein, dann ist die Duschkabine geeignet. Wurden etwas die Ränder einer 90 mal 90 Zentimeter großen Duschwanne mit 3 Zentimeter dicken Natursteinen überfließt, so beträgt das Ist-Maß nach Einbau 87 mal 87 Zentimeter liegen. Eine Duschkabine mit einem Wanneneinbaumaß von 86 bis 90 Zentimetern wäre in diesem Fall dennoch passend.
Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2019