Der Rolladen
Funktionsfähige Rollläden gibt es bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts. Die technische Konzeption ist zwar die selbe geblieben, doch wurden vor allem die Rollladenkästen ständig weiterentwickelt und verbessert. Das System Rollladenkasten ist heute so weit ausgereift, dass man praktisch jede Aufgabe meistern kann. Auch Erker, Gehrungen und Rundbögen stellen kein größeres Problem mehr dar.
Was ist ein Rollladen
Unter einem Rollladen versteht man einen aufrollbaren Abschluss nach außen gegen jede Art von Witterungseinflüssen. Der Rollladen ist vor allem für Türen und Fenster gedacht. Er besteht aus gelenkigen miteinander verbundenen, horizontal angeordneten Stäben. Diese werden an ihren Enden in seitlichen Führungsschienen geführt. Ist der Rollladen abgerollt, bildet er einen dichtschließenden, flächigen Schutz, den sogenannten „Rollladenpanzer“. Wird der Rollladen hingegen hochgezogen, verschwindet er im sogenannten Rollladenkasten.
Der Einbau
Bei Neubauten werden die Rollladenkästen in der Regel von vornherein eingeplant. Meist werden fertige Rollladenkästen verwendet. Sie sind als Teil der Außenwand anzusehen und somit voll in den Baukörper integriert.
Das Innere des Rollladenkastens nennt man „Rollraum“. Darin findet der hochgezogene Rollladen Platz. Hochgefahren wird der Rollladen mit Hilfe einer Welle, um die sich der Rollladen wickelt. Für das Auf- und Abwickeln werden verschiedene Systeme verwendet, die sich inzwischen bewährt haben. Dies können Gurtzug, Kurbelgetriebe oder ein Elektromotor sein. Die gebräuchlichste Art ist immer noch der Gurtzug, auch wenn der Elektromotor aufgrund der gebotenen Erleichterung immer öfter gewünscht und bevorzugt wird. Dabei sollte schon von Anfang an die Stromversorgung vorgesehen werden. Überlegen Sie auch, wo Sie die Steuerelemente einbauen wollen. Auch Fernbedienungen sind inzwischen im Handel erhältlich.
Das Material
Der Rollladenkasten ist eine Entwicklung der 70er Jahre. Er besteht aus gut isolierenden Baustoffen wie Styropor, Baustahl, holzwollzementgebundenen Platten oder Zementfaser. Der Rollladen selbst war zunächst rein aus Holz gefertigt. In den 60er Jahren begann PVC den Werkstoff Holz abzulösen. Vor allem seine Pflegeleichtigkeit, sein geringes Gewicht und der günstige Preis brachten dem PVC-Rollladen eine Vormachtstellung. Seit den 90er Jahren kommt verstärkt auch der Aluminium-Rollladen zum Einsatz. Die pulverbeschichtete Lackierung der Aluminiumrollläden hält der UV-Strahlung und den Witterungseinflüssen von außen über Jahrzehnte stand. Das führt dazu, dass der Aluminiumrollladen auf dem besten Weg ist, den PVC-Rollladen abzulösen.
Welche Vorteile hat der Rollladen gegenüber dem althergebrachten Jalousiesystemen. Ein wichtiger Punkt dabei ist der Schutz vor Wärmeverlust. 37 Prozent des Energieverlustes eines Hauses erfolgt über Türen und Fenster. Deshalb hat gerade hier die Wärmedämmung einen wichtigen Stellenwert. Zwischen Rollladen und Fenster entsteht eine isolierende Luftschicht. Der Rollladen bietet auch ausreichenden Schutz gegen Sonneneinstrahlung.
Die Sonnenstrahlen sollen bereits vor dem Fenster aufgefangen werden. Rollläden schützen aber auch vor Wind und Wetter. Gerade an stürmischen Tagen bleibt es hinter dem Rollladen behaglich. Zudem wird der Rollladen von innen bedient, dadurch muss zum Öffnen und Schließen des Rollladens das Fenster nicht geöffnet werden. Der Rollladen bietet aber auch einen effizienten Schutz gegen Gewalteinwirkung. Dies können Stein- oder Ballwürfe sein. Auch gegen Einbrecher bildet der geschlossene Rollladen eine gute Barriere. Der Zeitaufwand und der Lärm, die nötig sind, um den Rollladen zu überwinden, schrecken ab. Zudem enthalten verschiedene Rollladensysteme schon zum Teil integrierte Einbruchssicherungen. So wird das Hochschieben des Rollladens verhindert. Außerdem können Einbruchssicherungen auch nachgerüstet werden.
Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2005