Farbe – beruhigende, entspannende vs. belebende, anregende Wirkung
Farben lassen sich im Lichtspektrum je nach Wellenlänge von kurzwelligem Violett bis zu langwelligem Rot unterteilen. Dazwischen liegen Blau, Grün, Gelb, Orange und alle Zwischentöne. Gut sehen wir das beim Regenbogen, der das Licht nach einem Gewitter bricht: Da werden die verschiedenen Farben des Spektrums gut sichtbar.
Wählen sie ruhig Ihre Lieblingsfarbe - bedenken sie aber auch, wie diese auf ihre Mitmenschen wirkt. Wenn sie sich für eine Farbe entschieden haben, dann suchen sie sich die passenden Nachbarfarben und die passenden Helligkeitsstufen für Wände, Böden oder die Zimmerdecke aus. Dasselbe gilt für Vorhänge, Polsterbezüge oder Teppiche. Farbe kann Räume scheinbar vergrößern oder verkleinern. Sie führt dazu, dass Zimmer kalt oder warm wirken. Dasselbe gilt auch für farbige Tapeten oder Textilien.
Kräftige Deckfarben lassen den Raum niedriger erscheinen, als er eigentlich ist. Waagerechte Streifen machen ihn größer, senkrechte Streifen lassen ihn hingegen kleiner und höher wirken. Kleingemusterte Tapeten machen den Raum größer, großgemusterte verkleinern ihn scheinbar. Sehr sonnige Zimmer sollten farblich eher kühl, also mit blauen oder grünen Tönen, gestaltet werden. Sonnenarme Zimmer hingegen verlangen nach warmen Farben wie Gelb oder Rot.
fuchs
Lack, Lasur usw.: Eine kleine Farbenkunde
Kalkfarben. Sie bestehen aus gelöschtem Kalk und Wasser. Sie können auf alle Wände mit Kalkputzen sowie auf Zement- und Betonwände aufgetragen werden. Auf Gipsputzen eignen sich die Kalkfarben weniger gut. Dank der Zugabe von zwei bis drei Prozent Leinölfirnis lässt sich die Abrissfestigkeit der Kalkfarben erhöhen. Kalk ist ökologisch unbedenklich. Er ist aber stark alkalisch und daher ätzend. Haut und Augen sollten also vor dem Kontakt mit Kalkfarbe geschützt werden.
Rostschutzmittel. Eisen und Stahl wird mit einem Anstrich vor Rost geschützt. Vor der Lackierung sollte ein Rostschutzmittel oder Antikorrosionsanstrich aufgetragen werden. Achten Sie darauf, dass solche Anstriche keine giftigen Blei- und Chromatverbindungen enthalten. Als Deckanstriche sind lösungsmittelfreie Acryllacke zu empfehlen.
Holzschutz. Ist vor allem dort wichtig, wo das Holz im Freien dem Wetter oder ungünstigen Einflüssen ausgesetzt ist. Es geht auch darum, vor Holzschädlingen oder Pilzen zu schützen. Es gibt einen chemischen oder natürlichen Holzschutz, der keine schädlichen Substanzen enthält. Dies ist vor allem bei Innenbereichen wichtig, um nicht die Gesundheit der Bewohner zu gefährden. Im Außenbereich und bei tragenden Bauteilen sind vorbeugende Wirkstoffe besonders bei Teilen aus Nadelholz angebracht.
Lasuren. Es handelt sich um offenporige Anstriche. Sie schützen das Holz vor dem Ausbleichen und vor Verschmutzung. Sie dringen tief in das Holz ein und bilden einen dampfdurchlässigen Schutzfilm. Naturharz-Lasuren bestehen aus trockenem Öl und Naturharzen, denen bleichfreie Trockenstoffe beigemengt werden. Wichtig ist, dass sie lösungsmittelfrei sind.
Lacke. Sie bilden an der Oberfläche eine geschlossene und wasserabweisende Schicht. Dispersions- oder Acrylharzlacke werden mit Wasser verdünnt. Sie enthalten kleine Mengen an organischen Lösungsmitteln.
Naturharzöl-Lacke. Sie sind ähnlich wie die Naturharzöl-Lasuren aufgebaut. Achtung: Aufgrund ihres höheren Harzanteils bilden sie einen dickeren Film auf der Oberfläche. Sie sind gesundheitlich unbedenklich, trocknen aber langsamer, sind aber genauso dauerhaft wie Kunstharzlacke.
Bienenwachs. Holz kann auch mit Bienenwachs gepflegt werden. Dies gilt ausschließlich für den Innenbereich. Die mit Wachs behandelten Oberflächen sind weniger kratzfest und anfälliger für Wasserflecken als jene, die mit Lacken und Lasuren behandelt wurden.
Leinöl. Eine Ölbeschichtung kann das Holz besser vor Nässe und Verschmutzung schützen als eine Wachsschicht. Dazu werden Firnisse, meist sind es Leinölfirnisse, verwendet. Das mehrere Stunden abgekochte Leinöl ist frei von Lösungsmitteln und Schadstoffen. Da Holz eine unterschiedliche Saugfähigkeit hat, ist ein mehrmaliges Auftragen notwendig. Das Auftragen ist nicht schwieriger als bei einem Klarlack. Es gibt lösungsmittelfreie Naturöle, die genauso belastbar sind wie chemische Produkte.
Waschbare Silikatfarben. Sie werden aus Kaliwasserglas, Kreide, Talkum, Marmormehl, Farbpigmenten und Kunstharzen hergestellt. Reine Silikatfarben bestehen aus anorganischen und mineralischen Rohstoffen. Als Lösungsmittel enthalten sie nur Wasser. Sie eignen sich besonders gut für das Streichen feuchter Mauern.
Naturharz-Dispersionsfarben. Sie enthalten als Bindemittel meist eine Naturharzdispersion, Wasser und geringe Mengen an Lösungsmitteln. Es gibt aber auch lösungsmittelfreie Produkte. Als Weißstoffe sind Kreide oder Titanweiß beigemengt.
Verputz – Zierde und Schutz eines Gebäudes
Putze werden seit über 5.000 Jahren eingesetzt und zählen damit zu den ältesten Werkstoffen der Welt. Sie sorgen bei sichtbaren Flächen für ein ansprechendes Erscheinungsbild – und schützen diese gleichzeitig vor schädlichen Einwirkungen. Weiters sind sie die Grundlage für weitere Schutz- und Dekorschichten (z.B. Fliesen oder Tapeten). Außerdem regulieren sie die Luftfeuchtigkeit (durch das Aufnehmen bzw. Abgeben von Wasser) – und nicht zuletzt dienen sie auch der Wärmedämmung.
Als Putz bezeichnet man einen Belag aus Mörtel, der an Außen- und Innenwänden sowie Decken aufgebracht wird. Je nach Einsatzart erfüllt der Putz verschiedene Zwecke, z. B. die Herstellung eines glatten Untergrundes (zum Fliesen, Streichen oder Tapezieren), die Regulierung der Raumfeuchte (bei Innenputzen), die Wärmedämmung und Wasserabweisung (bei Außenputzen) und natürlich die Herstellung eines ästhetischen Erscheinungsbildes. Der Putz ist somit Zierde und zugleich Schutz des Gebäudes.
Oberputz: Fassadenflächen sind oft extremen thermischen Beanspruchungen ausgesetzt (z.B. Sonneneinstrahlung, Frost, Gewitterregen, Sonneneinstrahlung, Schatten usw.). Oberputze mit grober Struktur (ab 1,5 mm Körnung) und hellen Farben können diesen ungewünschten Einflüssen etwas entgegenwirken; je stärker die Körnung, desto besser die mechanische Belastbarkeit. Für den Außenbereich gibt es dafür geeignete Oberputze mit verringerter kapillarer Wasseraufnahme. Die Wahl der Oberputze bestimmt auch das spätere Aussehen der Außenfläche.
Innenputz: Ein hochwertiger Putz kann entscheidend zur Wohnqualität und zur Schönheit im Innenbereich beitragen. Man unterscheidet zwischen Unter- und Oberputz, letzterer wird auch Dekorputz genannt. Der Unterputz (meist auf Kalk-Zement-Basis) wird in 2 Lagen (ca. 1 cm pro Lage) aufgebracht und mit einem Oberputz beschichtet oder verfliest.
Allgemeine Anwendungsrichtlinien für Werkputzmörtel
Bei allen Werkputzmörteln sind stets die Mischzeiten und die Wasserzugabe zu beachten. Das Beimengen von Zusätzen (Fremdstoffe) ist absolut zu vermeiden. Es gilt zu bedenken, dass die Behaglichkeit eines Wohnraumes mit den dafür verwendeten, für die Gesundheit unbedenklichen, Materialien einhergeht. Die fachgerechte Ausführung des Verputzens kann viel Ärger und Kosten ersparen.
Innenputze: Glättputze sind nur mit gips- oder kalkhaltigem Putzmörtel auszuführen. Gips- und gipshaltige sowie Luftkalk-Putzmörtel und Gips-Wärmedämm-Putzmörtel sind nur für Innenputze geeignet.
Innen- und Außenputze: Kalk-Zement-, Zement-Putzmörtel und hydraulische Kalk-Putzmörtel eignen sich für innen und außen und sind in der Regel mehrlagig. Zement-Putzmörtel eignen sich für hohe Feuchtigkeitsbeanspruchungen (z.B. gewerbliche Küchen, Duschanlagen) und für Gebäudesockel außen.
Unterputze: Kalk-Zement-Wärmedämm-Putzmörtel mit Perlite-Zuschlag
enthalten den wärmedämmenden, mineralischen Leichtzuschlag Perlite und können maschinell oder von Hand aufgebracht werden. Kalk-Zement-Wärmedämm-Putzmörtel mit EPS-Zuschlag sind Maschinenputzmörtel, können aber auch von Hand aufgetragen werden. Kalk-Zement-Leichtgrundputzmörtel sind Maschinenputze, welche speziell bei hochporösen, wärmedämmenden Mauersteinen verwendet werden.
Dämmputze im Innenbereich: Für Dämmputze jeglicher Art an Innenflächen von Außenwänden und Wänden gegen unbeheizte Räume ist vom Planer ein bauphysikalischer Nachweis (Kondensation) zu erbringen.
Verputzen: teure Mängel und Schäden vermeiden
Das Verputzen ist ein zeitintensiver Arbeitsvorgang. Der Bauherr sollte daher sehr sorgfältig überlegen, ob er den Handwerker, der bereits den Rohbau erstellt hat, mit den Arbeiten beauftragt. Oder ob er doch ein spezialisiertes Unternehmen auswählt, das den Fertigputz kostengünstig anbieten kann - und auf dem neusten Stand des Wissens ist.
Die unqualifizierte, nicht fachgerechte Ausführung des Verputzes ist leider oft die Hauptursache für Mängel und spätere Schäden. Einige häufige Beispiele:
- fachunkundige Planung (z.B. wahllose Aneinanderreihung unterschiedlichster Baustoffe, fehlende Trennfugen);
- knappes Timing der Bauzeiten (z.B. fehlende Einplanung von Trocknungszeiten, Risiken bei Winterbaustellen);
- mangelnde Kenntnis neuer Materialien und Putzmethoden (z.B. falsche Materialauswahl, unsachgemäßer Putzaufbau).
TIPPS zu den Verputzarbeiten:
- Baustoffe sind auf der Baustelle witterungsgeschützt zu lagern. Regeneinwirkungen auf das Rohbaumauerwerk, im Besonderen bei der Errichtung, können später zu gravierenden Putzschäden führen.
- Während der Putzarbeiten dürfen die Luft- oder Untergrundtemperaturen nicht unter plus fünf Grad Celsius liegen. Frost bzw. zu hohe Temperaturen beeinträchtigen die Putzqualität erheblich.
- Nur ein völlig sauberer und trockener Untergrund gewährleistet eine optimale Haftung.
- Das Auftragen sollte immer gleichmäßig erfolgen, da unterschiedlicher Druck beim Verputzen sichtbare Strukturunterschiede verursacht.
- Um Ansätze zu verhindern müssen durchgehende Flächen ohne Unterbrechung fertiggestellt werden.
Putz- und Mauersanierung – der Feuchtigkeit den Garaus machen
Auf feuchtem Mauerwerk lassen sich mit Sanierputzsystemen trockene Oberflächen erzielen, wenn das Klima der Umgebung eine Austrocknung zulässt. Mit Sanierputzen können grundsätzlich feuchte Mauerwerke verputzt werden. Die besondere Wasserdampfdurchlässigkeit des Putzsystems bewirkt dabei günstige Austrocknungsbedingungen bei gleichzeitiger verminderter kapillarer Leitfähigkeit. Dafür werden spezielle Mischungen aus Werktrockenmörtel hergestellt - diese Sanierputze haben ein hohes Gesamtporenvolumen bei geringerem Kapillarporengehalt.
Damit eine langfristige Wirksamkeit garantiert werden kann, müssen bei der Herstellung bzw. Mischung genaue Kernwerte sowie eine optimale Zusammensetzung berücksichtigt werden. Sanierputze sind aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften frost- und widerstandsfähig bei Salzeinwirkung - und daher auch im Sockelbereich anwendbar. Allerdings lässt sich eine Mauerwerkstrockenlegung allein mit Sanierputzen nicht erreichen. Hier müssen zuvor Abdichtungsmaßnahmen (wie Horizontalsperren und Vertikalabdichtungen) vorgenommen werden. Bevor über entsprechende Maßnahmen entschieden wird, ist der Mauerwerkszustand gründlich zu prüfen.
Sanierputzsysteme bestehen aus mehreren Komponenten:
- Saniergrund: Diese Maßnahmen schützen gegen die Salzdurchdringung, um das Einwandern löslicher Salze in die oberste Lage des frisch aufgetragenen Sanierputzes zu vermindern.
- Vorspritzer: Der Spritzbewurf sichert den Haftverbund zum Putzgrund
- Porengrundputz: Dient zum Ausgleich grober Unebenheiten und als Salzspeicher bei besonders starker Untergrundversalzung. Er verbessert die Wirkungsdauer der Sanierung dadurch erheblich.
- Sanierputz: Kann einlagig oder mehrlagig mit einer Dicke von min. 2cm und max. 4 cm aufgebracht werden; einzelne Lagen müssen dabei mindestens 1 cm dick sein.
- Deckschicht: Mit einem zusätzlichen mineralischen Sanier-Oberputz lassen sich spezielle Anforderungen an die Oberflächenstruktur erfüllen.
- Anstrich: Sanierputze sind diffusionsoffene Systeme - um ihre Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, muss die Endbeschichtung ebenfalls diffusionsoffen sein: Dazu eignen sich Silikat- oder Kalkfarben. Bei starker Durchfeuchtung des Mauerwerks ist es empfehlenswert, mit dem Anstrich sehr lange zuzuwarten (2 bis 3 Jahre) um die Austrocknung zu ermöglichen.
Mauersanierung in Innenräumen – Kopfzerbrechen vermeiden:
Vielen betroffenen Menschen bereitet eine bevorstehende Sanierung des Mauerwerks im Wohnbereich Kopfzerbrechen, da sie ein großes Unterfangen auf sich zukommen sehen. Doch spezielle Trockensaniersysteme bieten heute bauphysikalisch optimale Lösungen für Innendämmungs-, Feuchte-, Schadsalz- und Schimmelproblematiken.
Diese positiven Eigenschaften kommen vor allem bei der Sanierung von Altbauten zum Tragen. Hier werden häufig Systeme auf zementfreien Kalziumsilikatplatten verwendet. Bei der Sanierung des Mauerwerks mit Trockensaniersystemen bleibt der Wohnraum während der Sanierung weitestgehend bewohnbar. Die Arbeiten können innerhalb nur weniger Tage abgeschlossen werden.
Alte Fassaden thermisch sanieren und optisch erneuern
Der Wunsch nach Instandsetzung alter Fassaden kann vielfältige Gründe haben: optische Erneuerung, Sanierung kleinerer Risse, thermische Sanierung, neue Strukturgebung usw. Kompetente Hersteller halten eigene Systeme zur Instandsetzung von Fassaden bereit.
Bei Rissen in der Putzfassade gilt es, zuverlässig festzustellen, ob diese konstruktions- oder putzbedingt entstanden sind. Dementsprechend müssen geeignete Instandsetzungsmaßnahmen gewählt werden. Grundsätzlich sind vor einer Fassadensanierung vorhandene Mikroorganismen sorgfältig mit entsprechenden Reinigungssystemen zu beseitigen. Algenbildung an den Fassaden ist grundsätzlich nur ein optischer Mangel, während Pilze und Flechten die Fassade gefährden und gesundheitsschädlich sind.
Die Fassadeninstandsetzung erfolgt in mehreren gut abgestimmten Schritten:
Untergrundvorbehandlung: Der Untergrund muss trocken, tragfähig sowie frei von Verunreinigungen (wie z.B. Staub, Ruß, Algen usw.) sein. Sind Algen oder Pilze auf der Altfassade, müssen diese vor einer Hochdruckreinigung mit ‚Algenkiller‘ behandelt werden. Ein zusätzlicher "Depot-Anstrich" ist bei starken Belastungen sinnvoll.
Abrissprobe: Vor der Altputz-Überarbeitung sollte der Untergrund mittels "Abrissprobe" auf seine Tragfähigkeit geprüft und Risse verschlossen werden.
Auftrag der Spachtelmasse: Die Spachtelmasse wird mit einer rostfreien Stahl- oder Zahntraufel aufgezogen. Der Auftrag erfolgt ein- oder zweilagig; die optimale Spachtelschichtdicke beträgt min. 4 mm.
Einlegen des Armierungsgewebes: Das Armierungsgewebe soll oberflächennah aber vollständig überdeckt eingebettet werden; eine vollflächige Armierungsschicht bei Fassaden ergibt die bestmögliche Funktionssicherstellung bei problematischen Untergründen: Sie dient der Rissminimierung, kann eine Rissbildung aber nicht mit Sicherheit verhindern.
Aufbringen des Oberputzes: Nach ausreichender Standzeit (min. 10 Tage) erfolgt das Aufziehen des Putzes mit vorgängigem Grundierungsvoranstrich. Mittels Reibscheibe kann die gewünschte Struktur hergestellt werden.
Ökologisch verputzen – das bedeutet vor allem: gesund Wohnen!
Die Verwendung gesundheits- und umweltverträglicher Baustoffe ist ein wesentlicher Aspekt ökologischen Bauens. Für den ökologischen Wohnbau sind mineralisch gebundene Putze (wie Lehm- oder Kalk-Zement-Putze) von großer Bedeutung: Sie sorgen durch ihre positiven Eigenschaften für ein gutes Wohnraumklima.
Die gängigsten Innenputze sind Fertigputze auf Kalk- oder Kalk-Zementbasis. Sie werden in verschiedenen Verputzsystemen – abhängig vom Verwendungszweck - angeboten. So gibt es z.B. für Sanierungen ganz spezielle Systeme.
Als ökologisch kann ein Baustoff bezeichnet werden, der
- mit einem minimalen Energieaufwand herstellbar ist;
- keine begrenzten Ressourcen verbraucht;
- keine gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe besitzt;
- mit möglichst geringem Aufwand wieder verwendet kann;
- umweltschonend wiederverwertet werden kann.
Kalk findet seine Anwendung sowohl im Mauermörtel, im Putzmörtel als auch in Anstrichen. Er ist aufgrund seiner kapillaren Leitfähigkeit in der Lage, Wasser und Wasserdampf ungehindert passieren zu lassen. Dadurch kann er Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen - und rasch wieder abgeben. Außerdem schafft Kalk aufgrund seines hohen pH-Wertes ein Milieu, in dem Pilze und Algen nicht existieren können.
Putze mit Lehm weisen ebenso einige vorteilhafte Eigenschaften auf. Durch die Wärme- und Feuchtigkeitsspeicherung sowie die Schadstoff- und Geruchsbindung hat Lehm eine luftreinigende bzw. -regulierende Wirkung auf das Wohnklima. Alter Baustoff kann nach Abriss wieder vollständig verwendet werden. Allerdings muss Lehm im Außenbereich durch konstruktive Maßnahmen vor Regen geschützt werden.
Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2017