Terrassen mit Holz – die Natur unter den Füßen erleben
Terrassendielen aus Holz sind eine natürliche Alternative zu Stein oder Beton - und liegen derzeit voll im Trend. Ein Terrassenboden aus Holz ist ein Stück Natur, das immer mehr Menschen überzeugt und ihnen besondere Wohlfühlmomente schenkt.
Einige Tipps zur Vorbereitung des Untergrundes für Terrassen
Noch vor Montage der Unterkonstruktion kommt die Vorbereitung des Untergrundes. Dieser muss dauerhaft druckfest sein, d.h. die Lasten müssen sich auf dem Boden gut verteilen und dürfen nicht einsinken. Ideal ist ein Untergrund aus Beton. Erde oder Rasenflächen müssen abgetragen und durch Steine oder verdichteten Kies ersetzt werden, bzw. mindestens mit einem Wurzelvlies abgesperrt werden. Darauf können dann z.B. einfach Gehwegplatten zur Lastenverteilung gelegt werden.
Damit sich Feuchtigkeit unter der Terrasse nicht staut und schnell entweichen kann sollte ein Luftspalt zwischen Terrassenboden und allen angrenzenden, festen Bauteilen (min. 20 Millimeter) eingehalten werden. Für eine gute Hinterlüftung sorgt zusätzlich eine ausreichend hohe Unterkonstruktion (min. 40mm). Damit Schmelz- und Regenwasser ungehindert abfließen können empfiehlt sich zusätzlich ein Gefälle von etwa 2 Prozent, eventuell auch eine Drainage im Untergrund.
Auf dem Holzboden im Wohnraum fühlt man sich schon wohl. Gleiches gilt, wenn man von diesem hinaus ins Freie auf die Terrasse geht. Auch Holz ist ein natürlicher, erneuerbarer und bewährter Terrassenbelag, der immer mehr Begeisterung in der Gesellschaft findet. Im Frühjahr ist er „angenehm warm“, im Hochsommer bei starker Sonneneinstrahlung heizt das Holz nicht so stark auf und macht die Temperaturen behaglicher. Im Winter vermittelt die Holzterrasse einen gefühlt „warmen“ Eindruck, also stets eine Atmosphäre der Wohnlichkeit, auch im Freien!
Ihr Wohnzimmer im Freien
Holz ist anpassungsfähig und bietet eine besonders angenehme Haptik. Der Fachhandel verfügt über ein breites Sortiment an Holzarten, die für Terrassen und Balkone geeignet sind. Besonders ideale Beläge sind u.a. Massivholzdielen aus Thermokiefer, europäischer oder Sibirischer Lärche, Zirbe, Ipe, Bambus, Eiche oder Kastanie. Nadelholz hat eine geringere natürliche Dauerhaftigkeit und kann durch Thermobehandlung in dieser noch einmal deutlich verbessert werden.
Holz ist ein natürlicher Baustoff - im Außenbereich wird Terrassenholz „grau“, einerseits durch die ständige UV-Bestrahlung, andererseits auch durch die Einlagerung von Mikroorganismen. Durch eine regelmäßige Pflege (einmal pro Jahr, abhängig von Witterungseinfluss und Auswaschungsgrad) mit Pflegemitteln und Ölen kann die natürliche Farbe lange beibehalten oder gar wiederhergestellt werden. Das „Vergrauen“ kann verzögert, jedoch nicht verhindert werden.
WPC – Langlebig, resistent und pflegeleicht
WPC (Wood Plastic Composite) bedeutet übersetzt Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff. Es ist eine Mischung aus Kunstoffen (Polypropylene PP oder auch Polyethylene PE) und Holzwerkreststoffen, wie Holzspäne, Sägemehl und Papierfasern. Durch moderne Technologien sind unterschiedliche Farben und Profilierungen möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Holzdielen ist die Farbaufhellung durch Sonneneinstrahlung und Verwitterung gering. Ebenso ist die Verletzungsgefahr durch Splitter so gut wie ausgeschlossen. WPC Terrassendielen gelten als besonders widerstandsfähig und pflegeleicht. Nachbehandlungen, wie Ölen sind nicht mehr notwendig. Mittlerweile gibt es auch Klicksysteme mit welchen sich die Terrassendielen schnell auf verschiedenen Unterkonstruktionen befestigen lassen. Durch alle ihre Eigenschaften ist eine WPC Terrasse vor allem für Familien mit Kinder und Tieren ein idealer Bodenbelag.
Einige Tipps zur Holzboden-Unterkonstruktion im Freien
Ein Terrassenboden ist – anders als ein Boden im Innenraum - während des ganzen Jahres der Witterung ausgesetzt. Die Wahl des Terassenbodens fällt somit meist auf besonders dauerhafte Holzarten. Diese macht aber nur Sinn, wenn die darunterliegende Unterkonstruktion ebenfalls die gleiche oder eine längere Lebensdauer hat. Idealerweise wird die Unterkonstruktion aus demselben oder einem stabileren Material gefertigt. Am längsten hält eine Unterkonstruktion aus Aluminium.
Alu-Unterkonstruktionen bieten eine Reihe von Vorteilen: Sie sind unempfindlich gegenüber der immer wieder auftretenden Feuchtigkeit in Form von Niederschlag, Kondenswasser und Staunässe. Sie sind verrottungssicher und rosten nicht. Anders als beim Holz gibt es kein Splittern oder Reißen. Die gefertigten Teile können schnell und präzise verschraubt werden.
Auf den ersten Blick scheinen Alu-Unterkonstruktionen etwas teurer als die Variante in Holz. Durch höhere Festigkeit, eine längere Lebensdauer und die schnellere Montage wird das System aus Aluminium im direkten Vergleich mit Holz sogar günstiger. Es überdauert auch mehrere Generationen von Terrassenbelägen.
Bambus – nachhaltige Alternative zu Tropenhölzern
Im Vergleich zu einheimischen Hölzern ist der Bambus extrem dauerhaft und hart im Nehmen. Bambus ist eine nachhaltige Alternative zu den herkömmlichen Tropenhölzern, wie Bankirai oder IPE. Durch sein schnelles Wachstum von bis zu 160cm pro Tag, kann der Bambus schon nach 5-6 Jahren geerntet werden, hingegen Tropenhölzer erst nach 40-60 Jahren. Nach der Ernte treiben sofort wieder neue Bambusstangen aus. Vorteile von Bambus sind zum einen seine Formstabilität und Langlebigkeit, zum anderen seine Härte. Durch verschiedene Methoden kann der Bambus auch gut als Terrassenbelag verwendet werden. Thermobehandlung verleiht dem Bambus einen etwas dunkleren Farbton und schützt ihn vor Umwelteinflüssen. Während hingegen andere Techniken die ursprüngliche Farbe des Bambus beibehalten. Wie bei jedem Naturprodukt ist es für den Erhalt der Farbe und Oberfläche essentiell den Boden mindestens einmal im Jahr zu reinigen und mit einem geeigneten Terrassenöl zu pflegen.
Ein Haus steht so fest wie sein Fundament, eine Terrasse so wie ihre Unterkonstruktion
Intelligente System-Unterkonstruktionen ermöglichen einen soliden Aufbau von Terrassen in geringer Zeit – immer angepasst an die individuellen Bedürfnisse und maßgeschneiderten Formen. Stabile Alu-Trägerprofile gewährleisten eine lange Lebensdauer ohne Verziehen. Wenige, aber vielseitig einsetzbare Verbinder erlauben es, die Konstruktion etwa zweimal schneller als bei herkömmlichen Varianten zu verschrauben.
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